Erkrath, 26.05.2016. Das Schützen- und Volksfest 2016 wurde am Mittwoch auf dem Gerberplatz eröffnet. Traditionell am Mittwoch vor Fronleichnam holen die Sebastianer den amtierenden König ab und
tragen mit einem kleinen Umzug die „Goldene Mösch“, Erkrather Platt für „Goldener Vogel“, zum Festplatz. Dort wird der Vogel in den Hochstand eingesetzt, wo die nächsten Tage die verschiedenen
Schießwettbewerbe stattfinden.
Nach der offiziellen Eröffnung gab es in dem Festzelt den Fassanstich, der letztes Jahr noch durch die beiden Bürgermeisterkandidaten erfolgte. Jetzt nahm ihn Christoph Schulz bei seinem ersten
Erkrather Schützen- und Volksfest als Bürgermeister alleine vor. Zeit für Gespräche und zum Kennenlernen gab es in den letzten Monaten reichlich und dies hat dem neuen Bürgermeister anscheinend
so gut gefallen, dass er nun seine Mitglieschaft in dem ältesten Verein Erkraths beantragt hat. Die Bruderschaft wird ihn sicherlich gerne aufnehmen.
Am frühend Abend fand das traditionsreiche Wettschießen der Jungschützen um den Oberst-Friedrich-Jüntgen-Gedächtnispreis statt. Friedrich Jüntgen war in den 1930er Jahren Vorsitzender der St.
Sebastianus Bruderschaft und wurde 1935 von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben, bevor die Bruderschaft dem Reichssportbund unterstellt wurde. Die kirchlichen Aktivitäten ruhten zu
dieser Zeit weitgehend oder fanden im Verborgenen statt. An der Gründung des Vorläufers des Bundes der historischen Deutschen Schützenbruderschaften, der Erzbruderschaft vom heiligen Sebastianus,
war Jüntgen durch die freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem Bundespräses, Dr. Louis, stark beteiligt.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Friedrich Jüntgen erneut zum Vorsitzenden und zum Oberst der Bruderschaft gewählt. Er hat die Sebastianer trotz seiner Amtsenthebung während den Kriegswirren so
gut es ging zusammengehalten und war so an der Sicherung des Fortbestandes der Bruderschaft maßgeblich beteiligt. Zur Würdigung seiner Verdienste wurde der Preis gestiftet, der seit vielen Jahren
in einem Schießsportwettbewerb ausgetragen wird. Da der Hintergrund des Preises etwas in Vergessenheit geraten ist, wird hier, 70 Jahre nach Kriegsende, besonders darauf eingegangen.
Marco Martenka konnte 2016 den Oberst-Friedrich-Jüntgen-Gedächtnispreis zum zweiten Mal in Folge für sich gewinnen.
Auch der "König der Vereine" wurde ermittelt. Seit einigen Jahren laden die Sebastianer befreundete Erkrather Vereine mittwochs zu einem Schießwettbewerb auf dem Hochstand an der Bavierstraße ein. In diesem Jahr war Tina Hanten vom Metzgereiverein erfolgreich und darf sich nun für ein Jahr "Königin der Vereine" nennen. Sie löst damit Hajo Fritsch von der Erkrather Werbeban.de ab.
Am Abend wartet ein besonderes Highlight auf die Sebastianusfamilie und die Erkratherinnen und Erkrather: Der Bayrische Abend der Bruderschaft. Die „Goldenen Buam“ gestalten musikalisch das von
vielen Überraschungen geprägte Programm. Seit 1990 ist die beliebte Band fester Bestandteil vieler Veranstaltungen. Stilvolle Dinnermusik mit Solo-Einlagen, die besten Oldies der 70er, 80er, und
90er Jahre, aktuelle Hits der Charts, Kultschlager & Partymusic gehören zu ihrem Repertoire. Für das Schützen- und Volksfest in Erkrath werden sie mit zünftiger bayrischer Musik die
Tanzfläche füllen und die Stimmung anheizen, was sie auch bereits im letzten Jahr hervorragend geschafft haben.
Einen Dresscode für den Abend gibt es nicht. Die Sebastianer werden ihre Uniformen tragen, die Damen des Vereins überwiegend ein Dirndl. Unsere Gäste sind herzlich eingeladen, ebenfalls in einer
zünftigen bayrischen Tracht zu kommen. Dies gilt insbesondere für die männlichen Gäste des Abends, da es einige rustikale Events wie Baumstammsägen, „Kuh“ melken und Bierkrugstemmen gibt. Feiern
Sie mit und haben Sie Spaß.
- pba / ej -