Taubenkette von 1623

Seit Jahrhunderten ist es in der Sankt Sebastianus Bruderschaft Erkrath Tradition, dass der König eine silberne Plakette als Erinnerung an sein Königsjahr stiftet. In den Wirren der Jahrhunderte sind schon viele Plaketten verloren gegangen oder wurden zugunsten von kirchlichen Gegenständen eingetauscht oder eingeschmolzen. Aber bis zurück zum Jahr 1617 sind die meisten Plaketten erhalten und werden von der Bruderschaft bewahrt. Sie werden durch die Pagen mit ihren Schildern und durch den König mit der großen Königskette regelmäßig bei dem Schützenfest in dem großen Festzug getragen.

Das im ideellen Sinne wertvollste Stück ist die Taubenkette aus dem Jahr 1623. Sie wurde von Petrus von Gohr im Juni 1623 gestiftet, als er König der St. Sebastianus Bruderschaft war. Als Ehrengabe stiftete er der Bruderschaft eine silberne Taube, die heute als Bestandteil einer neuzeitlichen Kette traditionell vom neuen König getragen wird. Die Gravur auf diesem Kleinod besagt: „Petrus v. Ghoer, filius judicis, dono dedit. A. 1623, de 15.Junij“, in der Übersetzung: „Petrus von Gohr, Sohn des Richters, gab dieses Geschenk“. Die gewählte Selbsttitulatur „Sohn des Richters“ ist Hinweis auf seine Abstammung. Seine Eltern waren mit hoher Wahrscheinlichkeit der vormalige Richter des Amtes Mettmann, Bernhard von Gohr und dessen Ehefrau Christina Cluten. Die Familie von Gohr führte ein Wappen, das eine rechtsgewandte Taube mit offenem Flug, in den Krallen ein (Signal-)Horn haltend, abbildet. Das Wappen ist ebenfalls als Gravur auf dem Rumpf der Taube abgebildet. Dieses prägnante Design bleibt in Erkrath über viele Jahrhunderte einzigartig. Alle seine Nachfolger im Amt des Schützenkönigs wählten für die nächsten 300 Jahre einen traditionellen Wappenschild, geschmückt und verziert durch individuelle Ornamentik und Gravuren. Erst in den letzten Jahrzehnten gab es abweichende Formen und Gestaltungselemente.

Da die Taube eine große Bedeutung für die Bruderschaft hat und über die letzten knapp 400 Jahre durch den regelmäßigen Tragegebrauch deutlich gelitten hat, beauftragte die Bruderschaft die Anfertigung eines Replikats, das künftig genutzt werden soll. Mit dieser wichtigen Aufgabe wurde der Juwelier Kortenhaus aus Mettmann betraut, der selbst auf eine über 200-jährige Tradition als Familienunternehmen zurückblicken kann. In sechster Generation sind dort Uhrmacher, Juweliere und Goldschmiede tätig und überzeugen ihre Kundinnen und Kunden mit Qualität und Kompetenz. Für die Bruderschaft sind sie der richtige Partner, um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen und zu helfen, dieses historische Erbe zu bewahren.

 

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